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Chronik

Gründung des ersten Trachtenvereins

Anfang des Jahres 1883 saßen an einem Sonntag abends fünf bis sechs Burschen in Bayrischzell, darunter auch der damalige Lehrer Vogel, gemütlich wie immer bei einem Glas Bier beisammen, über dies und jenes plaudernd.
Im Laufe der Unterhaltung kamen sie auch auf die dortige kleidsame Tracht zu sprechen und wie die selbe bereits im Verschwinden sei, denn man sah damals nur noch einen Jäger und diesen höchst selten in kurzer Hose einhergehen. Im Laufe des Gespräches kamen sie nun soweit, dass Herr Lehrer Vogel sagte, wenn er nicht allein wäre, würde er sich sofort eine Hose kaufen, nur, damit diese schöne kleidsame Tracht nicht ganz und gar verschwinde. Die fünf Burschen, ermutigt durch die Rede des Herrn Lehrer, erklärten sich, einer nach dem anderen, bereit, sich eine kurze Hose zu kaufen und die selbe gleich anzuziehen. Auf einmal sage Herr Lehrer Vogel ganz dreist: „Wißt´s woas!
Gründ ma an Verein!“
Gesagt, getan! Gleich andern Tags wurde Herr Säcklermeister Dilger aus Miesbach benachrichtigt, am folgenden Sonntag nach Bayerischzell zu kommen, um sechs kurze Hosen zu messen, wo selbst der selbe auch pünktlich erschien. Drei Wochen später sah man an einem Sonntag nach der Kirche fünf Burschen und nachmittags auch Herrn Lehrer Vogel in kurzer Hose, mit grünem Hut etc. einhergehen, auf welche fast mit Finger gedeutet wurde, was aber dieselben nicht im geringsten schenierte, denn es trug ja jeder das Bewusstsein in sich, uneigennützig einer guten Sache zu dienen. Herr Vogel verfasste nun die Statuten, gemäß welchen dann am Namensfeste Sr. M. König Ludwig II. die erste Versammlung abgehalten wurde, wobei auch Aufnahme neuer Mitglieder stattfand und die Zahl derselben bereits auf 20 stieg. Es wurden die Statuten vorgelesen, einstimmig angenommen und zur Beurteilung Sr. M. König Ludwig II. zugesandt. Über die Aufnahme kam aus dem Kgl. Kabinettsekretariat folgendes Schreiben:
Euer Wohlgeboren!
Seine Majestät der König haben die Statuten des Vereins für Erhaltung der Volkstracht im Leizachtale (Bayerischzell) sehr gerne entgegengenommen und lassen in vollster Anerken­nung der lobenswerten patriotischen Bestrebungen des Vereins die unterbreitete Vorlage mit dem Ausdruck aller­höchst Ihres huldvollen Gedenkens erwidern.
Hochachtungsvollst
Hohenschwangau, 10. April 1886
Euer Wohlgeboren ergebener
Ministerialrat von Schneider
So war der erste aller Gebirgstrachtenvereine gegründet.. Ohne diesen Gründern wäre wohl die alte schöne Tracht für immer verloren gegangen.

Gründung und Geschichte des GTEV D´Staufenecker Piding

Als nun um die Jahrhundertwende im ganzen südlichen Bayernland Trachtenvereine entstanden, taten sich im Jahre 1906 auch in Piding heimattreue Buam z´samm und gründeten einen Trachtenverein, nachdem schon seit etwa fünf Jahren der Plattlertanz erlernt und aufgeführt wurde. Am Fuße des Hochstaufens, auf einer vorgelagerten Höhe, erhebt sich die mittelalterliche Burg Staufeneck, ein beherrschender Platz über den Eingang in das Tal von Bad Reichenhall und das Berchtesgadener Land. Den Salzstraßen, dem Salzhandel und dem Salinenort Bad Reichenhall verdankt Schloss Staufeneck seine Entstehung. Als unser Verein im Jahre 1906 gegründet worden war, war es naheliegend, dass der Name des Schlosses auch der Vereinsname wurde. Und so gaben die Gründungsmitglieder dem Verein den Namen:
Gebirgstracht-Erhaltungs-Verein „die g´mütlichen Staufenecker“

Bild vom Gründungsjahr 1906

o.Reihe v.l.: Malterer Georg, unbekannt, Brettl Valentin, Hiebl Jakob, Rehrl Resi, Eder Hans, Veninger Georg und Hasbach Josef
2. Reihe stehend: Weibhauser Maria, Enzensberger Matthias, Grimmer Georg, Inneberger Franz, Erber Josef, Winkler Timotheus, Forster Fany.
sitzend: Argstatter Franz, Brettl Johann, Graßmann Georg, Hager Hans
ganz unten: Inneberger Georg und Graßmann Johann
Die Tracht unseres Vereins war damals nach dem Oberländler Vorbild gestaltet. Merkmale waren dabei die grauen Joppen und die runden Hüte mit dem Adlerflaum oder dem Gamsbart. Aus Überlieferungen wissen wir, dass in den ersten Jahren die Tracht nie einheitlich war. Die alten Vereinsmitglieder wussten zu erzählen, dass es früher „nicht so genau ging“, was auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass die Trachtler aus einfachen Verhältnissen kamen und die finanzielle Situation durch den 1. Weltkrieg, die Inflation und die Arbeitslosigkeit sehr schlecht war.
Nach dem 1. Weltkrieg brachten die vom Krieg heimgekehrten sowie die daheim gebliebenen Mitglieder und die jungen Trachtler wieder Leben in den Verein, der sich trotz des schmerzlichen Verlustes von zehn Gefallenen schnell erholte.

Aufnahme von 1918

ganz oben: Heiml Andreas;
obere Reihe: Braun Ludwig, Veninger Susi, Schöndorfer Felix,, Doff Hans, Heiß Fritz;
mittlere Reihe: Kendlinger Ludwig, Bogner, Winkel, Häfele Walburga, Schar Karl, Enzensberger Christine, Schöndorfer Sepp, Aschauer Sepp, Enzensberger Anna und Koch Josef
untere Reihe: Reichenberger Franz, Gradler Agnes, Malterer Georg, Weibhauser M., Malterer, Graf Hanni und Häfele Georg
ganz unten: Enzensberger Georg (Schlechter) und Fuchsreiter Georg
Im Jahre 1919 wurden die ersten Statuten eingeführt. Die Mitglieder trachteten danach, eine Fahne zu besitzen. So wurde in den Jahren 1919 und 1920 durch die Abhaltung von verschiedenen Veranstaltungen der Grundstock für die Anschaffung der Fahne geschaffen.
In uneigennütziger Art erbrachten die Plattler dem Verein durch 16-maliges Auftreten am Schroffen in Bad Reichenhall einen Betrag von 880,-- Mark. Zum Vergleich: Der Jahresbeitrag aller Mitglieder betrug im Jahre 1920 144,-- Mark. Diese gute Zusammenarbeit ermöglichte es, die Fahne zu bestellen, die von der Fa,  Auer am 4.8.1921 geliefert wurde und 3.700,-- Mark kostete. Die Weihe der Fahne fand am 6. und 7. August 1921 statt. Fahnenmutter war Maria Baueregger und Fahnenjungfrau war Maria Koch.
Auf Veranlassung des Gauvorstandes wurde im Jahre 1923 der Zusatz „g´mütlich“ weggelassen. Nicht nur die schlechte Zeit, auch die Tatsache, dass sich neu gründende Vereine in unserer Gegend für die grüne Tracht entschieden, trug zur Uneinheitlichkeit, was die Tracht betraf, im Verein bei. Die Staufenecker entschieden sich immer mehr für das grüne G´wand.
Etwa ab Mitte der 30er Jahre konnte sich unser Verein weitgehendst in einheitlicher Tracht zeigen und zwar genau so, wie wir sie heute noch tragen. Neben der grünen Joppe, dem grünen Dreilochhut mit Gamsbart und den grauen Kniestrümpfen mit den grün gefassten Stulpen, wurde auch der forstgrüne Anzug als Festtagsg´wand eingeführt. Die Halbtracht verlor dadurch an Bedeutung, und die Bundhose wurde immer häufiger getragen. Sie wurde immer mehr zum Ersatz für die kurze Lederhose in der kalten Jahreszeit. Statt der langen Hose wird sie auch von jenen getragen, die noch keinen forstgrünen Anzug haben.
Die Frauentracht ist für unsere Gegend ein typisch ländliches Festtagsgwand. Der Priener-Hut löste damals die Pelzhaube oder das gesteckte Kopftuch ab und er wurde schon früh von unserem Verein übernommen.
Im Jahre 1936 wurde der Vorstand abgelöst und dafür ein Trachtenwart befohlen.

Aufnahme von 1937

oben: Niederberger (Wachei), Streibl Hans (Lachei), Hofhammer Heinrich, Mayer Stefan (Gassei), Aicher Martin, Berger Hugo, Argstatter Sepp (Lohmayr), Rehrl Schorsch, Dießbacher Engelbert, Reichenberger Hartl (Steiner);
2. Reihe: Stadler Walli (Mayer), Neuberger Babett, Argstatter Rosi (Lohmayr), Beham Maria (Huß),
Enzensberger Kathi, Fuchsreiter Fany, Seibl Kathi (Gasser)
unten: Eisl Bert, Schöndorfer Blasi, Eisl Simon, Paar Wasti, Graßmann Peter
Ab 1938 musste sich der Verein KdF Trachtengemeinschaft „Staufenecker“ Piding-Mauthausen nennen. Etwas verspätet feierte unser Verein am 19.06.1938 sein 30jähriges Gründungsfest. 1940 musste die Fahnenspitze als Metallspende abgeliefert werden. In der schriftlichen Aufforderung zur Ablieferung hieß es unter anderem – Zitat: „Es ist für die Trachtengemeinschaft gewiss keine Schande, wenn sie bei evtl. Aufmärschen mit der Fahne ohne Spitze antritt, denn jedermann weiß ja, dass die Spitze einem höheren Zweck dient.“
Einen guten Zusammenhalt im Verein dokumentieren die Aufzeichnungen über die NS-Zeit, während des 2. Weltkrieges und in der Nachkriegszeit. Im Krieg veranstalteten die Daheimgebliebenen Unterhaltungsabende, Heimatabende, Musikversteigerungen u.ä., um die Soldaten im Felde mit Feldpostpäckchen und Spenden zu unterstützen. Nach dem 2. Weltkrieg haben Mitglieder bei der Landratsaußenstelle Bad Reichenhall um Genehmigung zur Weiterführung des Vereins, der sich wieder GTEV D´Staufenecker nennt, angesucht. Diese wurde von der Militärregierung genehmigt, und so konnte  es im ursprünglichen Sinn des Trachtengedankens, ohne Zwang durch die Obrigkeit, weitergehen.
Im Jahre 1950 wurde die 1921 angeschaffte Fahne renoviert. Die Weihe fand am 23.4.1950 statt. Am 14. und 15. Juli 1956 feierten wir unser 50-jähriges Gründungsfest. Neun Züge mit ebenso vielen Musikkapellen und 50 Vereinen gaben bei diesem Jubiläum ein prächtiges Bild ab.
Vor dem 1. Weltkrieg wurde im Wirtsgarten beim Vereinslokal in Mauthausen eine Almhütte errichtet. Sie bestand bis in die30er Jahre. Nach dem 2. Weltkrieg fanden die Plattlerproben in der Bahnhofgaststätte statt. Dies war aber kein Zustand auf Dauer, und so bauten wir 1958 zusammen mit der Trachtenmusikkapelle ein Probenhaus.
Am 6. und 7. August 1966 wurde das 60-jährige Gründungsfest mit der Weihe einer neuen Fahne gefeiert.
Anstelle des Jahrtages wurde das 70-jährige Gründungsfest am 19.06.1976 im kleineren Rahmen gefeiert. Es waren die fünf Brudervereine Alt Reichenhaller R´hall, Saalachthaler R´hall, D´Kranzlstoaner Karlstein, D´Lattenberger Bayerisch Gmain und D´Grenzler Marzoll und Ortsvereine anwesend.
Nachdem die Statuten des Vereins schon seit Mai 1919 bestanden, gab sich der Verein in der Generalversammlung vom 14.10.1978 eine neue Satzung. Außerdem wurde die Eintragung in das Vereinsregister und die Beantragung der Gemeinnützigkeit beschlossen.
Am 16. und 17. August 1986 feierten wir unser 80-jähriges Gründungsfest. Wir hatten Glück mit dem Wetter und konnten  ein gutes Ergebnis erzielen. so hatten wir die Möglichkeit, die 1921 angeschaffte und bereits 1950 renovierte Fahne wieder herrichten zu lassen. 1990 gründete sich aus dem Verein heraus eine Schnalzergruppe, bestehend aus 30 Mann und zugehörender Kindergruppe (siehe Bericht).
Das im Jahre 1958 mit der Musikkapelle Piding gebaute Probenhaus wurde, trotz Renovierung im Jahre 1980 wegen Terminüberschneidungen zu eng. So konnten im Haus der Vereine Räumlichkeiten erworben und das neue Vereinsheim am 20.11.1990 eingeweiht werden.
„Geteilte Freude ist doppelte Freude“! Unter diesem Motto feierte unser Verein am 04. August 1996 sein 90-jähriges Gründungsjubiläum zusammen mit der Theatergruppe, die bereits 100 Jahre alt  wurde. Ob gesellig im großen Bierzelt, feierlich beim Festzug durch Pidings Straßen oder andächtig bei Totenehrung, Messe und Kirchenzug, die Jubiläumsgesellschaft brachte stets zum Ausdruck was sie seit der Jahrhundertwende mit Herz und Verstand vertritt: Brauchtum, Tradition und Zusammenhalt.
Anfang 1998 entstand aus Mitgliedern des Trachtenvereins eine kleine Gruppe Fuhrmanns-Goaßlschnalzer. (siehe Bericht)
Im Jahre 2006 konnte der Verein voller Stolz auf 100 -jährige Vereinsgeschichte zurückblicken und feierte aus diesem Anlass sein Jubiläum mit einerm großen Trachtenfest. Die Aktiven überreichten aus Dankbarkeit und Anerkennung für die Vereinsfahne ein neues Fahnenband.
Das Gruppenfoto vom 100-jährigen Gründungsfest 2006

Das Gruppenfoto vom 100-jährigen Gründungsfest 2017

Bei der Jahreshauptversammlung 2017 wurde ein Wechsel im Amt des 1. Vorstands vollzogen. 1. Vorstand Josef Gruber wurde durch Walter Pfannerstill abgelöst. Seither führt dieser als 12. Vorstand die Geschicke des Vereins.
Jährlich wird der Jahrtag zum Gedenken an die gefallenen und verstorbenen Mitglieder gehalten, an dem sich auch unsere fünf Brudervereine beteiligen. An kirchlichen Festen (z.B. Fronleichnam, Erntedank etc.) und anderen Gedenktagen (Totensonntag) nimmt der Verein mit der Fahne teil.
Eine aktive Gruppe hat beim Verein immer bestanden. Es gab zwar bessere und manchmal auch schlechtere Zeiten, aber örtliche und zum Teil auch überörtliche Auftritte konnten immer durchgeführt werden.
Seit 1970 haben wir eine Kinder- und Jugendgruppe. Folgende Gesangsgruppen hat der Verein: Staufenecker Sänger, die sowohl als Zwei- als auch als Dreigesang auftreten, Pidinger Frauendreigesang und Lohmayr Dirndln sowie der Rupertiwinkler Dreigesang.
Der weit über die Grenzen bekannte Ziachspieler Hias Häusler ist auch Mitglied in unserem Verein und lernt jungen Musikanten unentgeltlich das Ziachspielen, was für unseren Verein von hohem Nutzen ist.
Mitglieder:
Der Verein wurde von 12 Mitgliedern gegründet und kann eine stetig ansteigende Mitgliederzahl verzeichnen:
Im Jahre:
1924     waren es             65
1938     waren es           114
1943     waren es           116
- davon waren 59 Mitglieder im Feld –
1957     waren es           185
1970     waren es           239
1980     waren es           306
1990     waren es           325
2000     waren es           406
2005     waren es           439
2017     waren es           441

Der Verein besteht aus aktiven und passiven Mitgliedern, aus Ehrenmitgliedern und aus der Vereinsjugend, die bei den obigen Zahlen nicht berücksichtigt ist, da man erst mit Vollendung des 16. Lebensjahres Mitglied im Verein sein kann. Die Vereinsjugend zählt derzeit ca. 60 Mitglieder.
Seit der Jahreshauptversammlung am 18.04.1985 gibt es noch die Möglichkeit, dem Verein als Fördermitglied beizutreten. Als passives Mitglied wird seit dieser Zeit nur noch aufgenommen, wer die Vereinstracht hat, diese trägt und bei Festen und Veranstaltungen des Vereins teilnimmt. Um aber Personen, die die Tracht nicht haben, auch aufnehmen zu können, wurde dem § 6 der Satzung das Fördermitglied hinzugefügt.
Früher waren die Bräuche bei Neuaufnahmen sehr streng. Im Protokoll des Jahres 1932 findet sich der Vermerk, dass erst nach 14-tägigem Aushang an der Vereinstafel und ohne Einwand die Aufnahme erfolgen konnte.
Für seine Vereinsmitglieder hat der Verein folgende Ehrungen vorgesehen: Für 25-jährige und 50-jährige Mitgliedschaft werden Ehrenurkunden verliehen. An besonders aktive Trachtler verleiht der Gauvorstand bei 50-jähriger Mitgliedschaft und nach Antrag durch den Verein das Goldene Gauehrenzeichen. Diese Mitglieder werden ab diesem Zeitpunkt im Verein als beitragsfreie Ehrenmitglieder geführt.
Der Verein beteiligt sich an Hochzeiten und Beerdigungen von Mitgliedern und spricht zu bestimmten Anlässen wie höhere runde Geburtstage, Goldene Hochzeiten u.s.w. Glückwünsche aus. Auch in der Vereinschronik wird den verstorbenen Mitgliedern ein ehrendes Andenken bewahrt. Diese Ehrungen übernimmt der Verein gerne und mit großer Freude.
Der ursprüngliche Sinn der Vereinsgründung war die Plattlergruppe. Auch heute sind die Aktiven sowie die Kinder- und Jugendgruppe ein wesentlicher Faktor und der Stolz des Vereins.
Es ist das Bestreben des Vereins, durch Förderung der Kinder-, Jugend- und Aktivengruppe zur Erhaltung unseres Brauchtums beizutragen. Allen Dirndln und Buam sagen wir für ihr fleißiges Mittun ein herzliches „Dankeschön und Vergelt´s Gott“. Möge es auch in Zukunft gelingen, den Heimatgedanken weiterhin zu fördern, bodenständiges Brauchtum zu erhalten und die Trachtenbewegung zu festigen. Die Pflege unserer bayrischen Sprache, der überlieferten Lieder, der Musik und Tänze sind ein unverzichtbarer Bestandteil zur Erhaltung unserer heimischen Kultur.

unser Vereinsabzeichen

„Sitt und Brauch der Alten, wollen wir erhalten“

50 Jahre GTEV D´Staufenecker Piding
Auszug aus der Chronik
Bericht über das 50-jährige Gründungsfest der Staufenecker
Der Entschluss, das 50 jährige in einer größeren Veranstaltung zu feiern, war schon vor 2 Jahren  beschlossene Sache. Der Termin hierfür war der 14/15. Juli 1956. Die erste Fahnenweihe war am 7. August 1921. Das 30-jährige am 19. Juli 1938 in kleinem Rahmen. Die 2. Fahnenweihe am 23. April 1950 im Kreise der umliegenden Brüdervereine. An Vorarbeiten war ein ungeheueres Maß zu bestätigen. ein erweiterter Festausschuss wurde bestimmt.
Samstag der 14. Juli Totenehrung abends 19.00 Uhr unter Mitwirkung der Trachtenkapelle Piding. In der Kirche Litanei und Totenvigil. Gedenkrede des Schriftführers Hollweck Sepp. Prolog und Niederlegung eines Blumenstraußes durch die Vereinsdirndl, Kranzniederlegung durch Ehrenvorstand Sepp Eder. Niederlegung von Blumensträußen durch die Dirndl auf die Gräber der Verstorbenen Mitglieder.
Heimatabend 20 Uhr. Festleiter und Bürgermeister Wieser begrüßt alle Anwesenden, besonders die Ehrengäste, Gründungs- und Ehrenmitglieder. Er gab einen Rückblick auf die vergangenen 50 Jahre. Gauvorstand Adlmaier sprach über Sitte und Unsitte, Tracht und Mode. Ehrung langjähriger Mitglieder durch den a) Gauvorstand an die  Gründungsmit­glieder für 50 jährige Zugehörigkeit zum Gau mit dem goldenen Ehrenzeichen. b) Vorstand Schöndorfer und Hollweck nahmen die Verteilung der Ehrenurkunden und Ehrenabzeichen vor.
Sonntag 15. Juli 1956 06.00 Uhr musikalischer Weckruf durch die Trachtenkapelle Piding in den 3 Festortschaften. Bereits 50 Vereine waren anwesend in 9 Zügen sowie je Zug eine Musikkapelle zugeteilt. Feldmesse: Der Wettergott sowie St. Petrus hatten für die „D´Staufenecker“ ein gütiges Herz so dass alle Veranstaltungen bei herrlichen Sonnenschein abgehalten werden konnten.
Unser Mitglied H.H. Pfarrer Klöck hielt eine Predigt über die Trachtenideale und deren Gegenseite und weihte die Bänder.
Die Fahnenmutter Anna Enzinger sprach ein Gedicht und heftete das prächtige Band, von ihr gestiftet, an die Fahne. Ebenso Enzinger Rosa sprach ein Gedicht und heftete das neu erstellte Trauerband an die Fahne.
Ein Dirndl der Alt Reichenhaller übergab mit einem Gedicht das vom Gründungs- und Ehrenmitglied Enzensberger Hias gestiftete Erinnerungsband.
Die Festmusik sowie der Kirchenchor brachten die Messe von Schubert würdig zur Aufführung. Festleiter und Bürgermeister Wieser begrüßte die Ehrengäste und alle Anwesenden und gab nochmals einen kurzen Bericht über die verflossenen 50 Jahre im Verein. Landrat Jakob würdigte die Arbeit der Trachtenvereine in seinem Landkreis in Bezug auf den Fremdenverkehr und der Heimat. Er dankte dem Festverein D´Staufenecker für seine Tätigkeit in den verflossenen 50 Jahren. Adlmeier wie wir ihn als unseren Gauvorstand und als Zeitgenossen kennen. Er sprach wieder über Tracht, Bräuche und Sitte und über die von ihm stets bekannt gegebene Ausartung auf diesem Gebiet. Vorstand Schöndorfer dankte allen erschienenen Ehrengästen, Vereinen und allen Anwesenden. Die Züge wurden nun mit den Musikkapellen in die ihnen zugeteilten Quartiere geführt. Die Zugführer erhielten für ihre Tätigkeit allgemeines Lob.
Nachtrag am 14. Oktober 1956
Allgemeines Lob wurde der Veranstaltung des 50jährigen Gründungsfestes gewidmet. Möge der Verein blühen, wachsen und gedeihen um ferne Jubiläumsfeiern in hoffentlich glücklichen Friedensjahren abhalten zu können.
Mögen weiterhin zielbewusste Männer an der Führung arbeiten die das Herz am rechten Fleck haben für die edle Trachtensache zum Wohle der Heimat
Hollweck Sepp
(Schriftführer)

Bilder vom 50-jährigen Gründungsfest:

Fahnenmutter Anna Enzinger

Feldmesse – rechts: Hunklinger Franz

Spenzerfrauen beim Festumzug 1956

Dirndl beim Festumzug 1956

Johann Brettl

Gründungsvorstand 1906 - 1914

Kasper Astner

1914 - 1916

Georg Malterer

1916 - 1920

Josef Eder

1920 - 1936 / 1948 - 1953

ab 1953: Ehrenvorstand

Joseph Hollweck

1936 - 1945

Sebastian Paar

1945 - 1948

Blasius Schöndorfer

1953 - 1963

ab 1980: Ehrenvorstand

Franz Hunklinger

1963 - 1981

ab 1986: Ehrenvorstand

Anton Edfelder

1981 - 1992

seit 2010: Ehrenvorstand

Christian Brüderl

1993 - 2009

seit 2011: Ehrenvorstand

Josef Gruber

2009 - 2017

Walter Pfannerstill

seit 2017

Für die geleistete Arbeit  sei unseren Vorständen Dank gesagt.
Aber auch allen 2. Vorständen und den gesamten Ausschüssen,
die zum Wohl des Vereins mitgearbeitet haben, sei herzlich gedankt.